„Götterdämmerung“, „Desaster“ und Wuppertal als „Synonym für (eine) Stadtbevölkerung (…), die sich eine Dauerverarschung nicht weiter bieten lässt.“ Das waren Beurteilungen, die nach dem Wahlkampfauftritt der CDU-Granden am Barmer Rathaus zum NRW-Wahlkampf von vielen angezweifelt wurden. Seit heute ist klar: Sie waren richtig. Wuppertal war der Anfang ihres Endes.
Sie haben sich das vielfache „Hau ab!“ jenes Abends im Mai wirklich zu Herzen genommen. Nur etwas mehr als zwei Monate später sind von den seinerzeit noch selbstherrlich Auftretenden, die sich merklich verärgert über die Wuppertaler Proteste zeigten – (siehe unseren damaligen Artikel dazu) – nur noch die wenigsten aktive Politiker. Folgende CDU-Politiker hatten uns an diesem Tag die Gelegenheit gegeben, sie endlich einmal direkt und persönlich anzusprechen: Merkel, Koch, von Beust, Jung und Rüttgers.
Seit heute steht fest: Nach Koch und Rüttgers hat nun auch der dritte jener Riege in den Sack gehauen. Ole von Beust, der sichtlich unerfreut war, als er in Wuppertal mit den ihm aus seiner Heimatstadt nur allzu bekannten Forderungen nach einem „Recht auf Stadt“ konfrontiert wurde, und der deshalb gar nicht feingeistig, sondern agressiv und in pöbelndem Ton zu den Wuppertalern sprach, hat jetzt auch keinen Bock mehr. Das sinkende Schiff wird von seinen zweifelhaften Bewohnern verlassen. Man wird sie wohl in irgendeinem Konzernaufsichtsrat wiedersehen.
Jetzt fehlen also nur noch zwei. Also, Peter Jung – unser „umsichtiger Kapitän“ auf der subalternen Brücke unseres Stadtschiffes, wann ist es soweit? Wenn nicht jetzt, wann dann?