Morgen, Freitag, 04.11. Demonstration in Elberfeld!

Am 23.10. marschierten – von der Wuppertaler Öffentlichkeit eher unbemerkt – mehrere hundert türkische Nationalisten und Faschisten durch die Stadt. Viele hier lebenden Türken und Türkinnen, Alevitinnen und Aleviten und Kurden und Kurdinnen fühlten sich durch den chauvinistischen Aufmarsch jedoch bedroht. Die augenblickliche Situation in der Türkei und in den Communities in Deutschland erinnert viele der teilweise noch immer im politischen Exil lebenden Menschen an vergangene Auseinandersetzungen, die auch heute noch Alltag in der Türkei sind. Die Ausschreitungen gegen die kurdischen und alevitischen Minderheiten nehmen weiter zu. Die Gewalt eskaliert auf allen Seiten.

Aus diesem Grund ruft ein ungewöhnlich breites Bündnis alevitischer, türkischer und kurdischer Organisationen für morgen, Freitag, den 04. November 2011 in der Elberfelder Innenstadt zu einem Friedensmarsch auf. Startpunkt ist der Willy-Brandt-Platz vor der Rathausgalerie um 18:00 Uhr.

Unter dem Mottor “Kein Fußbreit dem Faschismus!” soll wenige Tage vor dem 09.November demonstriert werden, daß der Kampf gegen menschenverachtende Hetze und Gewalt ein internationaler ist. Lasst uns das gemeinsam zeigen!

Wir dokumentieren den Aufruf des “Aktionsbündnisses für Soldarität und Frieden”:

Kein Fußbreit dem Faschismus!!!

Verehrte Mitbürger, 

am 19.10.2011 haben 26 Soldaten im Krieg gegen kurdische Guerillas ihr Leben gelassen, diese Nachricht hat Menschen wie wir, die sich für den Frieden einsetzen zutiefst erschüttert. 

Die faschistisch ausgerichtete AKP Regierung, die Staatsmedien und andere Rassisten haben sich zu einer Allianz zusammengetan. Mit ihren Krokodilstränen haben sie versucht den nationalen Stolz der Bürger anzusprechen und haben mit ihren rachsüchtigen Worten insbesondere zu einer Hetze gegen Kurden und Aleviten aufgerufen. Leider hat sogar die Katastrophe in Van dieses zweifelhafte Vorgehen nicht verhindern können und sogar in Fußballstadien wurde das Volk durch rassistische Propaganda aufgehetzt.

Anstelle die Trennung von Rassen oder sonstigem zu unterbinden, hat diese reaktionäre Allianz dazu geführt,  das es überall im Land zu Protestaktionen mit hässlichen und fanatischen Szenen kam. Während diesen Protestaktionen, die übrigens  vor allem in Vierteln stattfanden in denen viele Kurden leben, kam es zu Provokationen ,bei denen viele Menschen verletzt, Gebäude angezündet und Eigentum beschädigt wurden. Dieser Zustand existiert nicht nur in der Türkei.

Diese gefährliche Allianz, hat auch mit ihrer rachsüchtigen und rassistischen Propaganda eine Welle in Europa erzeugt, insbesondere in Deutschland. Durch diese geplanten hässlichen Aktionen ist uns Kurden, Türken, Aleviten und Minderheiten unbehaglich zumute.

Am 23.10.2011 wurden bei einer Demonstration in Wuppertal in erster Linie faschistische und rassistische Parolen gerufen. Hingegen blieb es in Aachen, Hagen und Stuttgart nicht nur bei diesen rachetriefenden Parolen. In Hagen und Aachen kam es zu rassistischen Übergriffen auf Geschäfte und religiöse Gebetshäusern von Kurden. In Stuttgart wurden zwei 15- jährige Jugendliche, weil sie alevitischer und kurdischer Abstammung sind, von faschistischen Demonstrationsteilnehmern angegriffen. Sie wurden geschlagen und auf die Bahngleise geworfen. Einer dieser Jugendlichen befindet sich noch immer im Koma.

Uns sind solche rassistische Übergriffe nicht fremd. Wir haben Solingen, Maras, Sivas und die über 4000 kurdischen Dörfer, die gewalttätig evakuiert wurden sind nicht vergessen.

Die Todesnachrichten, seien es die türkischen Soldaten oder auch die kurdischen Guerillas, die uns Tag für Tag erreichen, erschüttern uns immer wieder. Im 21 Jh. wird den türkischen Bürgern Rassismus, Faschismus und Reaktion auferlegt. Wir müssen diese Gefahr entlarven und den Frieden zwischen den Völkern unterstützen. Um die Schmerzen die wir tagtäglich fühlen nicht zu vergrößern und die Basis für ein geschwisterliches und ehrenhaftes Leben zu schaffen, ist es unsere Aufgabe, die Gefahr die von den Rassisten ausgeht aufzuzeigen. Deshalb verurteilen wir die faschistische AKP, deren Unterstützer und die Staatsmedien, die mit ihrer rassistischen Propaganda versuchen, die Völker gegeneinander aufzuhetzen.

Nein , zu der Hetze gegen die Kurden !!!
Nein zum Waffenhandel mit der Türkei !!!
Es lebe der gemeinsame Kampf der Völker gegen den Faschismus!!!
Es lebe die Geschwisterlichkeit der Völker!!!

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