Wer am letzten Donnerstag den neuen, 45 minütigen Dokumentarfilm «H wie Heim(at)» der in Wuppertal lebenden iranischen Regisseurin Mehrandokht Feizi gesehen und dabei den – am Abend z.T. auch anwesenden – BewohnerInnen des Flüchtlingsheims in Velbert zugehört hat, wollte eigentlich nicht wahrhaben, dass Menschen in unmittelbarer Nachbarschaft unter solchen Bedingungen leben müssen.
Unwürdig, gesundheitsschädlich, baufällig und – wie ein anwesender Mieterrechtler ausführte – demgemäss wohl auch illegal, sind Männer, Frauen und Kinder in der Talstraße 24 untergebracht. Seit Jahren fordern die BewohnerInnen Verbesserungen – passiert ist nie etwas. Nun ist ein Punkt erreicht, an dem gehandelt werden muss.
In der Diskussion mit der Regisseurin und den BewohnerInnen der Talstraße, die sich der Wuppertaler Erstaufführung von «H wie Heim(at)» anschloss, kamen die etwa 30 TeilnehmerInnen der Veranstaltung schnell zu der Frage, wie die Situation der Flüchtlinge in Velbert geändert werden kann.
Ein Anlauf für die Schließung des Heimes und die Unterbringung der Menschen in eigenen Wohnungen ist die derzeit laufende Kampagne der Flüchtlings- und MigrantInnen-Organisation «Karawane», die auch die Filmvorführung mit Diskussion am letzten Donnerstag im Café ADA organisierte. Der nächste Schritt, den Druck auf die Stadt Velbert zu erhöhen, ist nun eine Demonstration durch die Velberter Innenstadt am nächsten Donnerstag.
Am 15.Dezember wollen die BewohnerInnen der Talstraße im Anschluß an die Demo einen, von vielen Menschen unterschriebenen, Offenen Brief an die Stadt Velbert überreichen, in dem ihre Forderungen formuliert sind. Sie bitten dafür um zahlreiche, solidarische Unterstützung.
basta! Wuppertal ruft dazu auf, sie auf ihrem Weg von der Talstraße (Treffpunkt: 15:00 Uhr) zum Sozialamt in Velbert lautstark zu begleiten.
Treffpunkt für alle WuppertalerInnen:
Donnerstag, 14:00 Uhr, Busbahnhof in Elberfeld. (Linie 649)
Im Anschluss an die Demonstration in Velbert ist eine gemeinsame Anreise zu den beiden Kundgebungen in Wuppertal geplant.
Nachfolgend dokumentieren wir den Aufruf der “Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen”
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Das Heim muss weg !!!
Am Donnerstag, den 15.12. demonstrieren wir gegen die skandalösen Zustände im Velberter Flüchtlingsheim Talstraße 24 und für die Unterbringung in eigenen Wohnungen. Seit Jahren klagen die BewohnerInnen des Heims über bedrohliche Baumängel, unhaltbare sanitäre Anlagen und über die psychische Belastung duch die Sammelunterbringung – so muss eine einzige verschimmelte Dusche im Keller beispielsweise für über zwanzig Männer, Frauen und Kinder reichen, es gibt keinerlei Intimsphäre und keine Rückzugsmöglichkeiten. Notorisch weigert sich die Stadt Velbert jedoch, die Menschen in eigenen Wohnungen unterzubringen, obwohl dies nicht nur menschlicher, sondern für die öffentliche Hand vielfach sogar billiger wäre.
Am Donnerstag, den 15.12. werden wir daher einen Offenen Brief mit unmittelbaren Forderungen der BewohnerInnen des Heimes Talstraße 24 an die Stadt Velbert überreichen.
Die Demonstration führt deshalb vom Flüchtlingsheim durch die Velberter Innenstadt zum
Sozialamt, wo Brief und Unterschriften übergeben werden.
Treffpunkt ist Donnerstag, 15.12. um 15:00 Uhr am Flüchtlingsheim Talstraße 24
Beginn der Demonstration: etwa 15:30 Uhr
Zur Demonstration rufen u.A. auf: Die BewohnerInnen des Heimes Talstraße 24,
die Flüchtlingsorganisation „Karawane“ und basta!-Wuppertal.
Download: Offener Brief mit Unterschriftenliste (bitte unterschrieben am Donnerstag mitbringen)