Die Flüchtlingsorganisation «Karawane» lädt ein:
Informationsveranstaltung mit Wuppertaler Filmpremiere.
Donnerstag, 08. Dezember 2011, Einlass 19:00 Uhr
Café ADA, Wiesenstraße 6, Wuppertal-Elberfeld
Der an diesem Abend in Wuppertaler Erstaufführung gezeigte Dokumentarfilm von Mehrandokht Feizi ist kein Film über seine Protagonisten, sondern ein Film mit ihnen. In dem dreiviertelstündigen Film über das Flüchtlingsheim in der Velberter Talstraße kommen ausschließlich die Bewohner und Bewohnerinnen zu Wort.
«‘H’ wie ‘Heimat’» erzählt in ihren Worten von den unwürdigen Lebensbedingungen der Menschen, die es auf ihrer oft traumatisierenden Flucht in Wuppertals Nachbarstadt verschlagen hat.
Der neue Film der iranischen Regisseurin Mehrandokht Feizi ist Teil einer Kampagne der Wuppertaler Karawane gegen die Zustände im Velberter Flüchtlingsheim: eine verschimmelte Dusche im Keller muß für zwanzig Männer, Frauen und Kinder reichen, es gibt keinerlei Intimsphäre und keine Rückzugsmöglichkeiten. Seit Jahren klagen die BewohnerInnen auch über bedrohliche Baumängel und die psychische Belastung duch die Sammelunterbringung.
Notorisch weigert sich die Stadt Velbert jedoch, die Menschen in eigenen Wohnungen unterzubringen, obwohl dies nicht nur menschlicher, sondern für die öffentliche Hand vielfach auch billiger wäre. Daß eine Unterbringung in eigenen, abgeschlossenen Wohnungen funktioniert, zeigt zum Beispiel die Stadt Wuppertal. Leider sind solche Lösungen für viele Flüchtlinge in anderen Orten nur Illusion – ob in Remscheid oder dem gesamten Kreis Mettmann: überall in Wuppertals direkter Umgebung müssen Menschen unter unwürdigsten Bedingungen ausharren.
Die Regisseurin des Films, Mehrandokht Feizi, war selber politischer Flüchtling, als sie nach dem Filmstudium an der Teheraner Sure-Kunsthochschule den Iran verließ. Seit ihrer Anerkennung als politisch Verfolgte lebt sie in Wuppertal. Mehrandokht Feizi kennt die Menschen und die Zustände in Velbert sehr gut. Während der letzten zwei Jahre besuchte sie die Talstraße in Velbert und ließ die BewohnerInnen erzählen – Martin, der zum Zeitpunkt der Dreharbeiten bereits seit sechs Jahren schwerkrank im Heim leben musste, Rosette, eine junge Frau aus Kamerun, Zumana, dem es mittlerweile gelungen ist, eine andere Wohnung in Velbert zu finden und einige Kinder aus dem Heim, die uns ihre eigene Sicht auf das Leben in einem Flüchtlingsheim in Deutschland zeigen.
Nach dem Film steht die Regisseurin für Fragen zur Verfügung, außerdem berichten Velberter Flüchtlinge vom Fortgang ihrer Proteste und über weitere Aktionen der aktuellen Kampagne für die Unterbringung in eigenen Wohnungen. So wird es u.a. am Samstag, den 10.Dezember – dem «Tag der Menschenrechte» – eine Kundgebung in der Velberter Fußgängerzone geben. Eine solidarische Beteiligung von WuppertalerInnen daran würde die Velberter Flüchtlinge nicht nur freuen; es würde auch helfen, die Velberter Stadtverwaltung unter Druck zu setzen, endlich bessere Bedingungen für die in Not geratenen Frauen, Männer und Kinder aus Velbert zu schaffen.
Eingerahmt werden Filmvorführung und Gespräche von etwas Musik und weiteren kurzen Videos.
Einlass 19:00 Uhr, Beginn Film ca. 19:45 Uhr, Eintritt: frei
Im Anschluss: Diskussion mit der Regisseurin und mit Aktivisten und Aktivistinnen der «Karawane»
Die DVD des Films kann u.A. im Café ADA erworben werden. Der Preis beträgt € 7. Der gesamte Erlös kommt der Arbeit der Flüchtlingsorganisation «Karawane» zugute.
Homepage des Café ADA
Homepage der Karawane