Sommerlöchrig.

Nach den Startschwierigkeiten am letzten Wochenende müsste es heute mit dem Sommerloch losgehen. In den ehemaligen Produktionshallen der ELBA Ordnerfabrik startet damit auch 2011 ein ambitioniertes und interessantes Kulturprogramm, das wieder das Potential hat, der Shrinking City im Bergischen aufzuzeigen, wie mit den Ressourcen und Möglichkeiten einer schrumpfenden Kommune auch umgegangen werden kann. Nach dem Erfolg des letzten Jahres in der pittoresken Villa an der Friedrich-Ebert-Strasse sind in den grösseren Räumen der Ordnerfabrik jedoch auch Erwartungen gestiegen. Es wird spannend sein, zu erleben, ob sie erfüllt werden können. Das Sommerloch-Programm des Sommers hat jedenfalls das Zeug dazu. Wir freuen uns in jedem Fall auf ein interessantes erstes Wochenende.

“Ein einzelner Ton ist nur Geräusch. Erst in der scheinbaren Leere zwischen Tönen entsteht Klang. Die Geräusche vieler alter Produktionsgebäude entlang der Wupper sind verstummt. Ihre Hüllen stehen nur noch als massive Zeugen vergangener Zeiten. Was die ungenutzten Gebäude bieten ist Leere, die das Sommerloch durch setzen neuer Töne wahrnehmbar werden lässt. Eine temporäre Nutzung der Leerstände als Klangkörper ermöglicht Neues und zeigt das Potential einer von kultureller Leere bedrohten Stadt wie Wuppertal.

Dieses Jahr eröffnen die ehemaligen Produktionshallen der ELBA Ordnerfabrik viel Raum für kreative Experimente.” (Statement auf der Sommerloch-Homepage)

Das Programm der ersten Woche:

Heute, Mittwoch, 06.07.

16:00 Uhr – Eintritt frei
Freiraum | Einladung zu gemütlicher Plauderei, Filmen, Ausstellungen, Konzerten und zum Tanzen. Offen bietet Freiraum.

19:00 Uhr – SO LOW UP – Eintritt frei
Ausstellung | Vernissage, MINUS 1, experimentallabor der Kunsthochschule Für Medien Köln stellt aus. Kunst trägt oft zur Aufwertung von Leerständen und maroden Stadtteilen bei, und wird genau dadurch wieder ver- drängt. Kunst treibt sich selbst. Das als gegeben angenommen liegt der Focus im Temporären.

23:00 Uhr – 3H3DJS – Eintritt frei
Musik | Unvorhersehbar. Drei Djs bekommen für jeweils eine Stunde die Möglichkeit, den Abend nach ihrem Gutdünken musikalisch zu gestalten. Anmeldung unter 3h3djs@sommerloch-wuppertal.de.

Freitag, 08.07.

19:00 Uhr – FREITAG LESUNG – Eintritt frei
Lesung | Ein paar Menschen wollen den Versuch unternehmen, durch das Lesen unterhaltsamer Texte aus der Gegenwartsliteratur für einige Zeit Massengeschmack und künstlerischen Anspruch gegeneinander auszuspielen und am Ende für jeden etwas außer langweilig gewesen zu sein. Der thematische Rahmen sind die Klischees eines jeden Sommers: er (der Sommer) selbst, die Wahrnehmung (auch sie), das jugendliche Unterwegssein (im Ganzen und im Urlaub) und immer die Fragen: Was steckt eigentlich dahinter? und Was bleibt, wenn das Traumschiff am Horizont verschwunden ist? … Das Lachen der “Daheimgebliebenen”.

22:00 Uhr – *#123 | du & ich tanzenjetzt – Eintritt 5 Euro
Musik | Machinedrum (LuckyMe / USA), H.A.A.R.P. WEAPON,  Hofnar, FalconGoat, Mockturtles

Samstag, 09.07.

22:00 Uhr – SAMSTAG CLUBNACHT – Eintritt 9 Euro
Musik | Kidkanevil (UK), Cut Chemist (USA), Deli Kutt, Koljeticut
Cut Chemist: legt seit 20 Jahren auf. Angefangen 1984 mit elf Jahren wurde er zum Gründungsmitglied von Jurassic 5 und Ozomatli und entwickelte dort schnell Skills und Geschmack für Musik aus aller Welt. Seinem Ursprung im Hip-Hop ist er dabei treu geblieben. Mit DJ Shadow produzierte er eine der weltweit bekanntesten Mix-CD’s, Brainfreeze, gefolgt von einem weiteren Highlight, Product Placement. Er war als Support für Shakira unterwegs, mit einem Set bei dem er einen Audio-visuellen Scratch hinlegt, was bis dato noch niemand versucht hat. Unter anderem arbeitete Cut als Opener für Mulatu Astake. Auf Cuts neuem Album “Sound of Police” sprengt er wieder einmal die Grenzen des Möglichen, wenn es um Live-Djing geht. Die Verbindung aus Unterhaltung und kultureller Bildung ist zu seiner Doktrin und seiner Aufgabe als DJ geworden. “Whatever comes next you can expect the same ethic of artistic integrity” says Cut. “Hip Hop is not a specific type of music, its how it’s presented. I feel I’ve always proved that and will continue to do so.”

Das ganze Programm findet sich auf der Sommerloch-Website

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